Wut und Trauer

Wut und Trauer

über 900 Menschen sind elendig im Mittelmeer ersoffen und hier kann man gerade mal ein paar Betroffenheitsphrasen hören. Kein Brennpunkt, wenn Flüchtlinge im Meer ertrinken, wo sonst für jede Schneeflocke einer gesendet wird.

Es ist Mord!

Jetzt trauern sie und schämen sich, als hätten sie’s nicht gewollt: Europäische Spitzenpolitiker, deutsche Regierungsvertreter. Aber nein: Der tausendfache Tod im Mittelmeer – er ist keine Katastrophe, die wie ein Erdebeben über uns hereingebrochen ist. Er ist das zynisch einkalkulierte Resultat gewollter Politik. Wer die Landgrenzen dichtmacht. Wer Seenotrettungsprogramme einstellt. Wer Bürgerkriegsflüchtlinge in den Botschaften ins Verderben schickt. Der handelt aktiv, vorsätzlich und aus niedrigen Beweggründen. Weil er den Tod Tausender billigend in Kauf nimmt, um andere abzuschrecken. Ein Leichenberg als Mittel der Politik – das ist tiefstes Mittelalter. Und es ist Mord. Ein Mord, für den die Regierungen Europas verantwortlich sind – auch wenn sie nie dafür zur Verantwortung gezogen werden. Deshalb: Spart Euch Eure Krokodilstränen! Gesteht Eure Schuld ein – und übt Euch in tätiger Reue! Wenigstens das!

Georg Restle

Georg Restle ist der Chef von Monitor und hat es auf den Punkt gebracht.Und ein Mensch aus Brandenburg erträgt das Gerede nicht mehr, kauft sich privat ein Schiff, um damit Menschenleben zu retten, eine Aufgabe, die eigentlich der EU obliegt, die aber lieber eine Mauer um Europa baut und so billigend, wenn nicht vorsätzlich, den Tod tausender Menschen in Kauf nimmt.

Und morgen wird der xte Bahnstreik die Medien beherrschen, während weiter Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil es der EU zu teuer ist, sie zu retten, weil wir uns abschotten vor der vermeintlichen Welle an Flüchtlingen, die wir mit unserem Lebensstil und unseren Waffenexporten nicht unwesentlich mit verursachen.  Es kotzt mich an.

Es ist nicht viel, aber wenigstens unterschreiben gegen diese unmenschliche Politik kann man hier und hier.

7 Gedanken zu „Wut und Trauer

    1. Das ist ja keine Ignoranz, sondern politisch gewollt. Abschottung um jeden Preis. Erst hat man Italien damit sitzen lassen und als die Mare Nostrum nicht mehr stemmen konnten, hat man weiter abgeschottet und diskutiert jetzt darüber, die Schlepper zu jagen. Anstatt erstmal die Seenotrettung massiv zu erweitern. Empathielosigkeit und politisches Kalkül. Dabei verursachen wir mit unserem Lebensstil ja nicht unwesentlich dieses Flüchtlingswelle.

    1. Die Fluchthelfer, die Menschen zur Flucht aus der DDR geholfen haben, waren Helden…. vielleicht ist auch nicht jeder, der sich als sog. Schlepper betätigt, ein böser Mensch, wobei das natürlich nicht für diejenigen gilt, die Menschen auf solchen Seelenverkäufern über´s Mittelmeer schicken

  1. Auf eigene Kappe loszufahren und die Menschen zu retten versuchen, ist der einzige Lichtblick an der Sache. Schlimm genug, dass er sie gar nicht wirklich aus dem Wasser ziehen darf ohne Gefahr zu laufen, selber als Schlepper zu gelten!!!

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