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Monat: Oktober 2014

Mittelmäßig entsetzt

Mittelmäßig entsetzt

Ich komme gerade von der Demo gegen TTIP, Ceta und all die anderen sog. Freihandelsabkommen und bin ehrlich gesagt ziemlich schockiert.DSC_8382 Nicht nur, das die Polizei zahlenmäßig reichlichst übertrieben vertreten war, sie war auch bewaffnet mit Reizgas, Schlagstöcken und ich wähnte mich eher auf einer Demo irgendeinen schwarzen Blocks als auf einer, zu der hier u.a. die IG Metall aufgerufen hat (die im Gegensatz zum unsäglichen DGB gegen TTIP ist). DSC_8376Als mir dann auch noch eine Tussi von den Grünen reichlichst agressiv erzählen wollte, das das einfach so gehöre, war ich restlos bedient. Mir war das schon auf den harmlosen Montagsdemos gegen diesen unsäglichen Bahnhof aufgefallen und andere Demonstranten verrieten mir, das Ba-Wü das repressivste Polizeirecht hätte und dass sich das auch unter grün-rot daran nix geändert hat.

Ich finde es doch immer wieder interessant zu sehen, wie der Staat  seine Bürger sieht und ich finde es schon erstaunlich, wie marzialisch die Polizei meint in Erscheinung treten zu müssen, wenn friedliche Bürger gegen diesen TTIP Wahnsinn auf die Straße gehen. Aber bei den Auseinandersetzungen um Stuttgart 21 ist genau diese Polizei sogar auf Schulkinder losgegangen. DSC_8396Die aggressive Trulla von den Grünen wollte mir noch weis machen, das an der Härte der Polizei auch ein Ministerpräsident nichts ändern könne….. Ach liebe Grüne, Ihr werdet mir immer unsympathischer und auch, wenn ich Euch schon lange nicht mehr wähle, ich komme nach solchen Erlebnissen auch erst gar nicht wieder in Versuchung. Vorher hatte mir noch eine andere Grüne erzählt, Herr Kretschmann hätte ja so Recht gehabt mit seiner Zustimmung zur Verschärfung des Asylrechts… das Boot sei eben voll. Ich habe sie dann nur gefragt, ob sie nicht meint, in der NPD besser aufgehoben zu sein.
Von der Demo haben sich noch einige aufgemacht nach Göppingen, wo die Nazis mal wieder ihr Unwesen treiben und wo bei letzten Aktionen in der Vergangenheit von der Polizei auf die Antifaschisten eingeprügelt worden ist, während man die Nazis gut beschützt hat demonstrieren lassen…… das scheint keine rein sächsische Spezialität. Tendenziell wäre ich gerne mitgefahren, aber da ich nicht wußte, wie weit Göppingen weg ist und ich kein Handy dabei hatte, und ich nicht gucken konnte, was die Fahrt kostet, hab ich dann doch drauf verzichtet.

 

DSC_8441Und nun mache ich einen ruhigen Restnachmittag, damit meine Erkältung sich vielleicht endlich mal in die Büsche schlägt… morgen geht’s um 7.30 Uhr nach Schwäbisch Gmünd auf die Landesgartenschau. Wir machen dort einen kleinen Stand vom Kirchentag.

Mehr Bilder von der Demo, deren Zulauf ich etwas enttäuschend fand, finden sich hier:
Europäischer Aktionstag gegen TTIP und Consorten: Demo in Stuttgart

Wieder in Stuttgart

Wieder in Stuttgart

Die Zeit in Hamburg war schön, wenn auch etwas getrübt durch die fiesen Erkältungen und dem nicht so wirklich optimalen Ergebnis meines Termins gestern.

Heute ging es dann mit Kolleginnen und Kollegen auf den Cannstatter Wasen. Als Fremde muß man da ja vielleicht mal gewesen seinDSC_8107Normalerweise mach ich mir nix aus solchen Massenveranstaltungen, aber gucken mußte ich ja dann doch mal. Und wenn ich geglaubt habe, ich bin dem Dirndl-Terror entronnen, nix da, der ist hier nicht minder heftig als in Regensburg zur Dult. DSC_8059Aber ich muß ehrlich sagen, hier wirkt das reichlich deplaziert…. in Bayern passt es ja irgendwie, aber hier nicht wirklich.DSC_8274Aber war ganz nett, auch nicht so voll, das man gar nicht mehr vom Fleck kam.

Als ich gestern Nacht mit mal wieder reichlich Verspätung hier in Stuttgart ankam, wurde gerade ein Bahnsteig mit drei Hochdruckreinigern gesäubert, ich nehme an, das hatte seinen Grund in einem der vielen Wasen Besuchern, die den Bahnhof gestern derart bevölkerten, das ich kaum vorwärts kam. Die meisten der Herrschaften waren auch reichlichst abgefüllt.

Ich war jedenfalls froh, als ich endlich in meinem „gemütlichen“ Heim angekommen war… und zu müde für Traurigkeit und Frust.

Am Wochenende geht es auf die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd, wenn auch eher beruflich, aber vielleicht ist etwas Zeit für ein paar Bilder.

Samstag bin ich bei einer Kundgebung gegen TTIP dabei, die übrigens in ganz vielen Städten stattfindet: Europäischer Aktionstag gegen TTIP

Mehr von heute ist wieder hier zu sehen: Cannstatter Wasen

Die Bahn ausgetrickst

Die Bahn ausgetrickst

Nicht wirklich freiwillig, aber da mich meine Erkältung doch heftigst niedergestreckt hat, konnte ich gestern nicht fahren. Ich hatte Fieber und damit konnte und wollte ich mich nicht in diese klimatisierten Züge setzen, die ich eh im Verdacht habe, mit Verursacher zu sein, denn ich habe mich darin schon am Dienstag nicht wohl gefühlt.

Nun war ich gerade beim Doktor und bin bis einschließlich morgen krank geschrieben. Mittwoch habe ich Urlaub und für Mittwoch abend habe ich die Rückfahrkarte. Da hoffe ich dann, das ich irgendwie nach Stuttgart komme, vielleicht sogar mal ohne Verspätung, die der Zug gestern auch schon wieder mächtig hatte, wie mir der Verspätungsalarm dauernd auf’s tablet piepste, während ich schwitzend im Bett meinen Krimi gelesen habe.

Auch wenn ich schon lieber gefahren wäre, bin ich wenigstens die Sorge los, wie ich morgen nach Hamburg komme. So hat eben alles immer zwei Seiten. Die einzige Unwägbarkeit bleibt nun die Fahrt am Mittwoch, aber irgendwie werde ich wohl nach Stuttgart kommen.

Wenn ich schon nicht in Stuttgart bin, lese ich wenigstens einen Stuttgarter Krimi, den ich aber auch jedem anderen empfehlen kann, der Krimis mit Tiefgang mag: Wolfgang Schorlau, Die blaue Liste, der erste von 7 Fällen für Ex-BKA Polizist Dengler, der nun als Privatermittler seine Brötchen verdient.

Die Blaue Liste – Georg Denglers erster Fall
Am 21. April 1991 wird Detlef Carsten Rohwedder, Präsident der Treuhandgesellschaft, erschossen. Seinem Tod folgen eine drastische Kurskorrektur und der Ausverkauf des Ostens. Sechs Wochen nach dem Attentat stürzt die vollbesetzte Boeing 767-300 ER der Lauda Air über dem Dschungel Thailands ab; 223 Menschen sterben. Seit diesem Tag kennt der allgemeine Sprachgebrauch den Begriff »Schubumkehr«. Im Juni 1993 wird das RAF-Mitglied Wolfgang Grams auf dem Bahnhof von Bad Kleinen erschossen. Fast zehn Jahre nach seinem Tod behauptet das Bundeskriminalamt, er sei am Tatort des Mordes an Rohwedder gewesen. Tatsächlich wurden alle drei »Geschehnisse« nie wirklich aufgeklärt.

Georg Dengler ist im Unfrieden vom BKA geschieden. »Private Ermittlungen« steht jetzt auf seiner Visitenkarte, und sein erster Fall verspricht leicht verdientes Geld zu werden. »Es geht um meine Freundin«, sagt der Anrufer. »Ihr Vater kam vor zwölf Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Merkwürdig ist nur, er rief sie vorher an und sagte, er habe die Maschine verpasst. Forschen Sie ein bisschen nach und schreiben Sie einen Bericht, damit sie wieder ruhig schlafen kann«. Der Vermisste ist Mitarbeiter der Treuhand und Verfasser der »Blauen Liste« – des Dokuments, das der Deutschen Vereinigung einen völlig anderen Weg wies …

»Wenn Polizei, Justiz und Politik versagt haben, muss es den Geschichtenerzählern erlaubt sein zu sagen: Es ist nur eine Geschichte, aber vielleicht war es so.«, schreibt Wolfgang Schorlau im Nachwort.

»Wolfgang Schorlau hat einen Detektiv erfunden, der an den Säulen der Gesellschaft sägt.« Neue Ruhr Zeitung

Ich hab ihn schon fast durch und werde mich dann über den zweiten Fall hermachen, denn ich werde den Rest des Tages mehr oder weniger untätig auf dem Sofa bleiben und meine Matschbirne pflegen.

Wenn ich schon mal das Auto stehen lasse….

Wenn ich schon mal das Auto stehen lasse….

und zu wichtigen Terminen mit der Bahn fahren will…. dann beschließen die Bahner zu streiken. Rein politisch habe ich dazu keine Meinung, weil ich mich damit nicht beschäftigt habe, aber natürlich macht ein Streik nur Sinn, wenn er weh tut. Mein Problem ist allerdings, das ich am Mittwoch zwingend in Hamburg sein muß und zwar möglichst nicht völlig entnervt von einer Bahnodyssee. Ich kann den Termin nicht verschieben, und mich einfach statt dessen ins Auto setzen, würde uns einen Haufen Geld kosten. Mal abgesehen davon, das selbst ich nicht unbedingt binnen 24 Stunden 1400 km schrubben muß.

Im Moment macht mir das ziemlich Streß, zumal man ja noch gar nicht weiß, wann und wielange gestreikt wird.

Aber gut, zur Not habe ich wenigstens die Option, mich ins Auto zu setzen, auch wenn das Streß hoch drei wird und eigentlich auch nicht wirklich mehr im Budget liegt.

Es bleibt wohl spannend. Sonntag komme ich vermutlich ungehindert nach Stuttgart zurück, aber wie es dann Dienstag abend aussieht, wenn ich um 19:41 Uhr wieder in den Zug gen Heimat steigen will…. nobody knows…..

Thänk ju for travelling with doitsche Bahn

Thänk ju for travelling with doitsche Bahn

Es ging schon gut los, meine Heimreise. Man muß schon mal gehörig mehr Zeit einplanen, um durch die Baustellen am Stuttgarter Bahnhof zu kommen und den Weg zum Zug zu finden. Der hatte dann schon bei Abfahrt 11 Minuten Verspätung, was mich insofern streßte, als das ich in Würzburg 8 Minuten Umsteigezeit hatte. Also hat der Gatte am heimischen PC die Verspätung beäugt…1492782_359180247583438_1865901988_n mal sah es gut aus, dann wieder hieß es, der Anschlußzug wird nicht erreicht. Nun wäre das nicht ganz sooo tragisch gewesen, weil ab Würzburg stündlich ein Zug nach Hamburg fährt, aber ich fand das trotzdem sehr unentspannend. Kurz vor Würzburg habe ich dann den Schaffner gefragt, wie ich mich verhalten solle, da meine Bahnfahrkarte ja eine Zugbindung enthielte und ob ich mich einfach in den nächsten ICE setzen könne. Der schnauzte mich nur an, „Sie erreichen Ihren Zug schon noch“. Auf der Internetseite seines Arbeitgebers wurde das Gegenteil behauptet, aber tatsächlich habe ich es mit einem halbwegs rasanten Sprint von Bahnsteig 2 zu Bahnsteig 6 noch geschafft um dann in den rappelvollen ICE nach Hamburg zu steigen, der offensichtlich hauptsächlich Oktoberfestleichen an Bord hatte, die mal mehr mal weniger ausfallend waren.

Ich habe dann abwechselnd gelesen und via tablet auch mal Fernsehen geguckt, soweit die humpelnde Internetverbindung das zugelassen hat.

In Hannover blieb dieser Zug dann lange stehen, um auf verspätete Züge von sonstwoher zu warten. Letztlich bin ich dann aber um 23.00 Uhr in Hamburg Harburg gelandet, wo der beste Ehemann von allen schon auf mich gewartet hat.

Die drei Hauptmieter haben natürlich erstmal übel genommen, aber heute haben sie sich dann doch schon wieder versöhnlich gezeigt. Ellie hält es eh nicht durch, übel zu nehmen.

2014-10-01-15-21-53Und begeistert war ich von unserem Balkon, bzw. von der hochmotivierten Pflanzenpflege des Gatten (eigentlich ist das Bekümmern meines Grünzeugs ja nicht so seins)Nun genieße ich es, zuhause zu sein. Ellie hat uns sogar heute leidlich ausschlafen lassen. Und nach einem gemütlichen Frühstück und einfach etwas Abhängen auf dem Sofa haben wir jetzt noch für ein leckeres Abendessen eingekauft und gerade verbreitet sich der Duft von Gulasch in der Wohnung. Ich habe in Ruhe meine Haarfarbe erneuert, morgen geht es zum Friseur und so stimmt wenigstens schon mal das Äußere für meinen Termin nächste Woche 🙂

Eigentlich hatten wir noch einen Krankenbesuch in Schleswig-Holstein geplant, aber daraus wird wohl leider nix….. die Besucher reißen sich gerade um die Termine 🙂 Aber wir werden die Tage schon rumkriegen und vermutlich gehen sie wieder viel zu schnell vorbei.